Lieber lustig als sauer!

Artikel, Weg der Mitte Azidose-Therapie Dr. med. Collier

"Sie sind aber sauer!" - "Aua! Ich esse doch gar nichts Saures!" Mit diesen Worten beschreibt der Patient den Säureschmerz in seinem Bindegewebe, wenn die Gewebsazidose erstmals diagnostiziert wird. "2. bis 3. Grades Azidose haben Sie im Rückengewebe, in den Oberarmen 3. Grades." Die Überraschung ist nicht unberechtigt, denn mit "Säuren" verbinden wir die Geschmacksempfindung von Zitronen, sauren Gurken und Bismarckheringen. "Alle diese Dinge esse ich aber nie, wieso habe ich dann Säuren in meinem Gewebe?".

Säuren sind nicht gleich Säuren
Säurelieferanten sind nicht die oben genannten Lebensmittel oder Pampelmusen und Obstessig, sondern ganz andere Lebensmittel. Alle tierischen Eiweiße inklusive Fleisch sind Säurelieferanten, denn es wird Harnsäure freigesetzt, wenn sie verstoffwechselt werden. Zucker und Süßigkeiten erzeugen Essigsäure. "Ja, Fleisch und Süßes esse ich schon öfter mal. Aber das kann doch nicht sauer machen! Das hat mir ja noch niemand gesagt."

Alle Säuren, die der Körper nicht sofort wieder ausscheiden kann, werden im Bindegewebe zwischengespeichert. Das moderne Drama, in dem wir uns jedoch befinden, ist die ständige Einspeicherung von Säuren, ohne dass sie wieder entspeichert werden. Das geschähe normalerweise in "Mangelzeiten" wie sie z.B. während einer Fastenperiode auftreten. Der Körper baut in solchen Phasen seine überschüssigen Säuredepots ab und scheidet sie ganz unauffällig und auf natürlichem Wege wieder aus.

Die Azidose des Gewebes ist gegen die Azidose des Blutes abzugrenzen. Während letztere eine lebensbedrohliche bis tödliche Krankheit widerspiegelt, ist das Bindegewebe azidophil, also "säureliebend". Bis zu einem gewissen Maß ist das durchaus gesundheitsverträglich, belastet den Organismus jedoch erheblich, sobald die Speicher gefüllt sind.

Nahrung im Überfluss
Heute können wir das ganze Jahr hindurch wie ein Kaiser leben. Alle Nahrungsmittel sind Tag für Tag und das ganze Jahr hindurch verfügbar. Es gibt keinerlei Unterschiede in den Jahreszeiten mehr, seitdem Flugzeuge Lebensmittel über alle Kontinente hinweg täglich quasi bis in unseren Kühlschrank hinein liefern. Bei diesem verlockenden Angebot fehlt dem Körper natürlich bald die Zeit der inneren Reinigung, also auch die Zeit zum Abbauen von überschüssigen Säuren. Und das ist der Grund, warum sich Säuren langsam aber sicher im Bindegewebe einlagern. Sichtbare Folgen davon sind Orangenhaut (Cellulitis) und problematische Polster, wo man sich keine wünscht, die aber trotz aller guten Ansätze nicht verschwinden wollen. Die unscheinbaren Zeichen sind Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Gereiztheit, psychisches Sauerwerden und schließlich organische Symptome, wenn die Säuren innere Organe in ihrer Funktion beeinträchtigen.

Kranker Darm - kranker Mensch
Das größte Ausscheidungsorgan ist der Darm. Mit rund 350 Quadratmetern Oberfläche ist er ohne Zweifel für diese wichtige Aufgabe am besten geeignet. Leider ist er bei den meisten Menschen jahrelang völlig überlastet und oftmals sogar chronisch entzündet. Kommen jetzt noch Fehlbesiedlungen infolge von pathogener Darmflora oder Pilzen hinzu, kann er seine Aufgaben nur noch sehr eingeschränkt wahrnehmen oder wird sogar selbst zur Quelle von Rückvergiftungen, die sich in Form von Blähungen, Gasbauch, starken Winden etc. äußeren. Nicht wenige Menschen destillieren so ständig Fuselalkohole in ihrem kranken Darm, die zusätzlich auch noch die Leber belasten.

Ausscheidungsorgan Niere
Daraufhin müssen die Nieren in Aktion treten. Zwei Millionen kleinster Nierenkörperchen sorgen dafür, dass 1.800 Liter Blut pro Tag sorgfältig gefiltert werden und das Brauchbare vom Unbrauchbaren getrennt wird. Aber leider ergeht es ihnen kaum besser. Sie sind meist gerade noch in der Lage, die tägliche Giftfracht wieder hinauszubefördern, sofern genügend getrunken wurde. Doch fehlt es an ausreichender Flüssigkeit, können die harnpflichtigen Substanzen nicht mehr gelöst werden, es bilden sich Nieren- oder Blasensteine.

Ausscheidungsorgan Haut
Was nun noch bleibt, ist die Haut. Auch sie ist ein Ausscheidungsorgan. Sie hat eine Oberfläche von zwei Quadratmetern, ist also recht klein im Vergleich zum Darm. Der Schweiß kann manchmal recht sauer riechen, dann ist die Haut gerade sehr aktiv. Leider wird das häufig mit Deodorants verhindert, so dass auch dieser Entgiftungsweg versperrt wird. So bleibt nur noch die Speicherung der Säuren im Bindegewebe übrig; der Körper hofft auf bessere Zeiten.

Was tun?

Gesundkuren im Kloster Gerode
Diese besseren Zeiten erfährt der Körper während der AzidoseKuren im Kloster Gerode. Dort gibt es täglich eine gute, vegetarische, basenüberschüssige Kost. Fast alles kommt aus biologischem Anbau, vieles sogar vom eigenen Acker. Bewegung bekommt der Körper durch die Azidosemassage, wodurch Säuren herauslöst werden wie der Schmutz beim Wäschewaschen, gute Luft gibt es in Hülle und Fülle, und für zusätzliche gesunde Bewegung sorgen Chirogymnastik und Yoga. Gesundet dank Bauchmassagen und anderen sanften Anwendungen erst einmal der Darm wieder, ist der erste Schritt zur Heilung getan.

Ambulante Azidose-Therapie
Wer nicht an einer Kur teilnehmen will oder kann, hat auch die Möglichkeit, diese Therapie ambulant durchzuführen. Die Disziplin bei der Ernährungsumstellung muss dann natürlich selbst aufgebracht werden. Die speziellen Azidosemassagen werden in unseren Naturheilpraxen angeboten, eine Massage pro Woche ist bis zur Verbesserung des Gewebszustandes ratsam.

Ist der Körper erst einmal von einem Großteil seiner Säuren befreit, entsteht der "Vorhang-auf-Effekt". Endlich kommen wieder der Mut und die Lebensfreude zum Vorschein, nach denen man sich so lange gesehnt hatte. "Sauer macht lustig" ist eine durchaus richtige Volksweisheit. Gewisse saure Lebensmittel wie Zitronen, guter Apfelessig und Sauerkraut helfen sogar dabei, den Säure-Basen-Haushalt günstig zu gestalten. Schädlich sind nur die Säuren, die gar nicht sauer schmecken. Und deshalb sollten auf jeden Fall zuerst Zucker- und Fleischkonsum kräftig eingeschränkt werden.

Einführung in die Azidose-Therapie
Einen guten Einblick in alle wesentlichen Komponenten der Azidose-Therapie und alles, worauf es bei der eigenen Entsäuerung ankommt, vermitteln die 2-3-tägigen Einführungswochenenden in Berlin und im Kloster Gerode. In diesen Seminaren werden die wichtigsten Massagegriffe gelehrt und geübt, das basenüberschüssige Essen wird gemeinsam zubereitet und erläutert, und die Grundpfeiler der Azidose-Therapie werden anschaulich dargestellt.

Nach dieser Einführung weiß jeder Teilnehmer, welche Schritte als nächstes getan werden können, um die überschüssigen Säuren aus dem Körper loszuwerden und die Ansammlung neuer Säuren zu verhindern. Der Säure-Basen-Haushalt ist das zentrale Stoffwechselgeschehen im Organismus. Von ihm hängt die Funktion sämtlicher Organe und Organsysteme wie zum Beispiel Immunabwehr, Kreislauf und Nervensystem ab.