Veröffentlichungen
Richtlinien für die Kombination der Metamorphischen Methode mit anderen Therapien
Artikel von Gaston Saint-Pierre
© Gaston Saint-Pierre
Die Richtlinie, dass es für Metamorphiker ratsam sei, die Metamorphische Methode bei ein und demselben Klienten nicht mit anderen Therapien zu vermischen, ist von Anfang an umstritten gewesen. Als ich die Metamorphic Association gründete war es anfangs tatsächlich so, dass die Vorstandsmitglieder und ich Robert St. Johns Standpunkt übernahmen, nach dem es für eine Mitgliedschaft in der Metamorphic Association Bedingung war, dass bei ein und demselben Klienten die Metamorphische Methode nicht mit anderen Therapien vermischt wurde. Vor einigen Jahren haben wir - angesichts des Grades an Bewusstheit, der Sensibilität und Redlichkeit der Therapeuten, die zu einem Seminar mit der Metamorphischen Methode kommen, diesen Standpunkt jedoch von „Bedingung“ zu „Richtlinie“ verändert. Warum, werden wir immer wieder gefragt, vertreten wir diesen Standpunkt?
Bei einem Blick auf die Natur, sehen wir, dass dem sich Wandelnden eine Richtung innewohnt: die Pflanze ist schon im Samen enthalten, der Mensch ist schon anwesend, wenn Samen und Ei verschmelzen. Damit dies geschehen kann, ist ein ganz bestimmtes Umfeld oder Setting nötig. Für den Samen stellt die Erde dieses Umfeld zur Verfügung, für den Klienten tut es der Metamorphiker. Aus diesem Grunde ist die Nicht-Verhaftung so wichtig. Die Menschen kommen zu einem Metamorphiker, weil die Wandlung schon stattfindet und sie ein Umfeld suchen, dass ohne Richtungsvorgabe ist. Wir können dies mit einer Eichel vergleichen, die auf die Erde fällt. Die innere Richtung der Menschen führt sie von dem, wer sie sind, zu dem, was sie sein können und im Potential schon sind: völlig verwirklichte Menschen. Auf diese Weise wird die Einheit ihres Seins bejaht, und ihre Muster verwandeln sich, um das zu offenbaren, was sie sind. In diesem Zusammenhang kann es sein, dass ihre angeborene Intelligenz sie zu einer Therapie leitet, zu einer Übung, einer Disziplin, einem Glaubenssystem, einem spirituellen Streben, aber jetzt wird dieses Programm nicht mehr von den Begrenzungen des Verstandes erschaffen, sondern direkt von jener angeborenen Intelligenz. Therapien beinhalten eine ‚Manipulation’ von Energien in eine bestimmte Richtung. Das ist völlig berechtigt, denn Manipulation geschieht ständig z.B. wenn wir essen oder Wasser trinken. Die übliche Ausrichtung einer Therapie besteht darin, die Lebenskraft dabei zu unterstützen, einen Menschen zu heilen, zu kurieren oder ihm zu helfen. Bei der Metamorphischen Methode jedoch besteht ein völliges Vertrauen darauf, dass die Lebenskraft des jeweiligen Menschen genau das Richtige für ihn tun wird.
Erfahrung und Beobachtung haben bestätigt, woran Robert St. John uns als Schüler ständig erinnert hat: dass wir die Probleme und Schwierigkeiten der Klienten übernehmen, wenn wir uns darauf einlassen. Mit der Metamorphischen Methode eignen wir uns auf anderen Ebenen als der Ebene unseres alltäglichen subjektiven Bewusstseins anscheinend ein sehr tiefes Wissen über andere an. Falls an ein und demselben Menschen nach der Metamorphischen Methode Therapien angewendet werden, kann der Metamorphiker gewissermaßen gar nicht anders, als dieses tiefe Wissen, welches er erlangt hat, anzuwenden, und häufig kann er die darin liegende Macht nicht handhaben. Das Zeitelement ist irrelevant, da dieses Wissen außerhalb der Zeit bleibt. Deshalb reicht es nicht aus, die Therapie auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben.
Das oben Gesagte betrifft ausschließlich die Metamorphiker. Therapeuten können ihren Patienten eine Probestunde mit der Metamorphischen Methode geben. Möchten die Patienten dann jedoch gern mit der Metamorphischen Methode weitermachen, empfehlen wir, ihnen zu sagen, dass Sie nur die eine oder die andere Methode anwenden möchten und nicht beide. Dann liegt die Entscheidung beim Patienten. Therapeuten finden es häufig sehr praktikabel bei einer Gruppe von Klienten ihre Therapie anzuwenden und bei einer anderen Gruppe die Metamorphische Methode. Es ist kein Problem, bei einem Patienten von der Therapie, die Sie ausüben, zur Metamorphischen Methode zu wechseln. Umgekehrt entstehen oft Probleme, wenn bei ein und derselben Person von der Metamorphischen Methode zu einer Therapie gewechselt wird, wie z.B. Müdigkeit, Unkonzentriertheit, usw.
Klienten oder Patienten haben natürlich die Freiheit, auf das zu hören, was sich für sie richtig anfühlt. Das kann bedeuten, dass sie von der Metamorphischen Methode, die sie von einer Person bekommen, zur Therapie mit einer anderen Person wechseln. Sie folgen dabei dem Anstoß ihrer angeborenen Intelligenz.