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Drei Bewegungen: Veränderung, Bewegungen, Leben
Artikel von Gaston Saint-Pierre
© Gaston Saint-Pierre
Es gibt verschiedene Energiebewegungen, die im Leben einer Pflanze, eines Tieres und eines Menschen auftreten. Da ist zunächst die Bewegung der Veränderung, die völlig auf Raum, Zeit und Materie bezogen ist. Erfrischt von einem guten Schlaf, stehen wir auf, gehen von einem Raum in den anderen, um das Frühstück vorzubereiten, welches wir dann zu uns nehmen werden. Dies alles sind Energiebewegungen, Bewegungen der Veränderung von einem Zustand in einen anderen, von einer Zeitphase zu einer anderen, von einem Raum zu einem anderen und schließlich von einer Art Materie in eine andere, wie z.B. beim Essen, welches durch das Kauen in unserem Mund zu einer pastenartigen Substanz wird. Wir denken vielleicht an den neuen Tag und erstellen einen Zeitplan, der die angenehmen Aktivitäten über den Tag verteilt. Verstand und Emotion sind Bestandteil der Bewegung der Veränderung. (Wir sollten uns der Verbindung Körper-Verstand-Emotion bewusst sein, nicht nur der von Körper-Verstand).
Dualität ist die Grundlage der Veränderungsbewegung, genauso wie die Polarisation. Ohne Dualität kann es keine Bewegung der Veränderung geben. Dort, wo es mentale Projektionen, wie z.B. Ängste, Schuld, Glaube, Hoffnung, Ideale, religiöse Systeme und Spiritualität gibt, wird die Ignoranz kultiviert: die Weigerung, Fakten als Wahrheiten zu erkennen, die durch die Wahrnehmungsebene, auf der wir diese Fakten einordnen, begrenzt sind. Wir bleiben auf der Ebene der Manifestation und Vermehrung von Formen. Hier hat die Dualität ihre Wurzeln.
In der Dualität gibt es die Möglichkeit des Todes. Tod ist das Ende der Bewegung der Veränderung, ob es nun der Tod eines Baumes, eines Hundes, eines Ideals, eines Menschen oder eines Sterns ist. Er bedeutet die Auflösung der Teilchen, die diese Form bilden, und die Überlassung ihrer Energien an den Kosmos.
Die Universellen Prinzipien, die auf dieser Ebene wirken, sind Geschlecht, Ursache und Wirkung, Entsprechung, Rhythmus und Polarität. (Siehe die Abbildung am Ende dieses Artikels. Das oben Erwähnte gehört zum inneren Kreis.)
Betrachten wir nun eine andere Energiebewegung: die Transformationsbewegung, die wir täglich in unserem Leben erfahren. Wenn wir essen, verliert die Nahrung ihre Form und ihre Energie wird freigesetzt, damit der Körper überleben kann. Die Energie der Nahrung verwandelt sich in den Körper. Diese Transformationsbewegung können wir auch in der Natur finden: die Energie des Samens löst sich in der Pflanze auf, die Energie der Raupe wird freigesetzt und formt einen Schmetterling, die Energien des Spermas und des Ovums erschaffen eine Zygote, welche sich in einen Menschen verwandelt. Hier vergeht die Form als solche, und die dadurch freigesetzte Energie erschafft eine neue Form. Man kann sagen, dass auf der energetischen Ebene eine Kontinuität des Seins besteht. Nur die Form ändert sich.
Gibt es einen Unterschied zwischen den Veränderungen eines Eiswürfels in eine Wasserlache und zu Dampf, wenn wir diese Veränderung mit einer Eichel, die sich in eine Eiche verwandelt, vergleichen? Für die Veränderung der Form von Eis zu Wasser ist es notwendig, eine äußere Energiequelle hinzuzufügen, z.B. in der Form von Feuer. Die Bewegung ist umkehrbar, sobald die Energiequelle entzogen wird. Wenn es sich jedoch um die Energie einer Form selbst handelt, die sich in eine andere Form verwandelt, dann ist diese Bewegung nicht umkehrbar. Ein Schmetterling wird sich nicht zu einer Raupe zurückbilden. Diese Art der Transformation ist von Anfang an automatisch, natürlich und unbewusst, da das Bewusstsein einer Form, die sich in eine andere verwandelt, am Anfang weniger entwickelt zu sein scheint als am Ende. Hier findet eine andere Art Tod statt, der Tod einer Form, damit eine andere Form entstehen kann.
Bei uns Menschen tritt der Tod oder das Ende der Formen von Sperma und Ovum ein, damit die Zygote erschaffen werden kann. Diese Zelle entwickelt sich zu einem Embryo, zu einem Fötus und schließlich zu einem Menschen. In Bezug auf die Art des Seins kommt es zu einer Transformationsbewegung, da das Bewusstsein des Fötus ein anderes ist als Bewusstsein des Babys und sich unterscheidet von dem des Erwachsenen und des voll verwirklichten Menschen. Aber während all dieser Manifestationen bleibt die Energie ein und dieselbe. Wir scheinen uns daher auf einer Ebene zu befinden, die die Aspekte von außerhalb von Raum, Zeit und Materie ausdrückt, der Ebene der Einheit. Diese Ebene ist die Matrix der vorherigen Ebene, auf der die Ebene der Veränderung stattfand. Die Prinzipien, die hier wirken sind: Schwingung, Geistigkeit,/Kreativer Impuls, Einsicht/Illumination, Offenbarung und Kommunikation/Kommunion/Harmonie (Der Inhalt der letzten zwei Absätze ist im mittleren Kreis der Abbildung wiedergegeben).
Damit die zwei vorherigen Bewegungen der Veränderung und der Transformation stattfinden können, braucht es eine Grundlage oder einen Ursprung. Die höchste Matrix, falls wir versuchen dürfen, sie zu beschreiben, wäre nichts anderes als Leben, Intelligenz und Schöpfung, die jenseits von Zeit, Raum und Materie oder Form eins sind: ewig, unendlich und absolut. Dies scheint ein Ursprung jenseits des Manifesten und Nicht-Manifesten zu sein. Aus unserer Sicht können Ordnung und ein Gefühl des Sinns abgeleitet werden, wenn wir beobachten, dass das Leben immer auf die Verwirklichung seines höchsten Potenzials hin wirkt.